Die Feldenkrais-Methode® – benannt nach dem Erfinder Moshé Feldenkrais
Dr. Moshé Feldenkrais wurde 1904 in Slawuta / Russland geboren und starb 1984 in Tel Aviv / Israel. Mit 14 Jahren wanderte er nach Palästina aus, um beim Aufbau des Landes mitzuwirken. Von 1928 bis 1938 lebte er in Frankreich, promovierte in angewandter Physik und arbeitete mit Frédéric und Irène Curie intensiv zusammen. Nach dem Krieg kehrte er als leitender Direktor der elektronischen Abteilung des wissenschaftlichen Institutes der Armee nach Israel zurück.
Schon früh beschäftigte er sich mit asiatischen Kampfsportarten, war der erste europäische Träger des Schwarzgurtes und gründete den ersten Jiu-Jitsu-Verein in Frankreich. Mit dem Thema „Bewegung“ beschäftigte er sich Zeit seines Lebens, hielt viele Vorträge und veröffentliche diverse Bücher und Schriften über diese Thematik.
Eine eigene Knieverletzung führte ihn zur Erforschung der Zusammenhänge und den Wechselwirkungen zwischen Bewegung, Denken, Sinnesempfindung und Emotion. Dies führte ihn zu ganz neuen Erkenntnissen über die Zusammenhänge zwischen unseren körperlichen Bewegungen und der Art, wie wir denken und fühlen. Seine Erkenntnisse waren bahnbrechend und haben zu dem ganzheitlichen Ansatz der Feldenkrais-Methode® geführt – eine gute und heute anerkannte sowie sehr erfolgreiche Möglichkeit, Menschen helfen zu können, einen besseren Gebrauch ihrer angeborenen Fähigkeiten zu erlernen.
„Alles Leben ist Bewegung. Beweglicher werden heißt lebendiger werden, körperlich, seelisch, geistig.“
Ob „Bewusstheit durch Bewegung“ oder „Funktionale Integration“, mit jeder Feldenkrais-Methode wird die natürliche Art und Weise, wie das Nervensystem unsere Bewegungen koordiniert, benutzt, um Bewegungsgewohnheiten zu entwickeln oder neu zu lernen. Jeder ist beim Lernen mit sich selbst beschäftigt, es gibt kein vormachen. Dies ist besonders schwierig in einer Zeit, in der wir sehr stark nach außen orientiert sind. Es bedarf ein „sich einlassen“, um den Weg zu sich selbst zu finden. Zu lernen, dass wir uns auf unsere Gefühle verlassen können und wir unsere Sensibilität verfeinern. Wenn wir das wollen, müssen wir die äußeren Reize und Anstrengungen reduzieren, um die Details differenziert wahrnehmen zu können. Das Lernziel besteht darin, das Spiel mit der Bewegung zu beginnen, Gewohntes mit Neuem zu vergleichen und sich für die optimale individuelle Lösung zu entscheiden, die für jede eine andere sein kann.
Welche Hilfe kann die Feldenkrais-Methode® jemandem konkret bieten?
Die Verbesserung
- des Gleichgewichts
- der Koordination
- der Wahrnehmung
- der Orientierung
- der Beweglichkeit
- der Rücken-Schmerzen
„Der ganzheitliche Ansatz der Methode verändert nicht nur die Kraft und Flexibilität des Skeletts und der Muskeln, sondern verursacht eine tiefgreifende Veränderung des Selbstbildes jeder einzelnen Person“, so Moshé Feldenkrais.
Hier eine Bewegung, die jede und jeder machen kann:
Setzen Sie sich vorne auf einen Stuhl. Stellen Sie sich vor, ein Bleistift käme genau aus ihrem Scheitelpunkt (oben genau in der Mitte des Kopfes) heraus und Sie beginnen, mit diesem Bleistift einen Kreis an die Decke zu malen. Beobachten Sie was, in Ihrem Körper geschieht. Seien Sie neugierig und erforschen Sie die Bewegung. Sie werden feststellen, dass je nach dem, ob der Kreis groß oder klein ist, der ganze Oberkörper oder sogar die Füße mit in Bewegung sind.
Nur wenn uns vielerlei Möglichkeiten zur Auswahl stehen, können wir auf ähnliche aber unterschiedliche Situationen verschieden und angemessen reagieren. Und die neu entdeckten Bewegungsabläufe werden im persönlichen Alltag hilfreich sein.